Fertighaus – Bauen im Eiltempo

FertighausEtwa 13 Prozent der Eigenheime in Deutschland sind Fertighäuser. Als Fertighaus wird allgemein ein Haus bezeichnet, das in vorgefertigten Teilen zur Baustelle geliefert und vor Ort aufgebaut wird. Es existiert jedoch keine einheitlich gültige Definition. In den meisten Fällen basiert die Konstruktion von Fertighäusern dabei auf dem traditionellen Fachwerkbauprinzip. Bei der Vorfertigung werden bereits Teile der Installation, wie Strom und Wasserleitungen, in den Wänden vorverlegt. Die einzelnen Elemente des Fertighauses können in Massivbauweise, aus Stahlbeton oder Mauerwerk gebaut werden. Alternativ kann man auch ein Fertighaus bauen, indem man Leichtbauweise nutzt und hauptsächlich Holz als Baumaterial verwendet.

Fertighäuser bauen aus Holz am beliebtesten

95 Prozent aller Fertigteilhäuser werden in Deutschland jedoch aus Holzelementen gebaut. Beim Holz-Fertighäuser bauen werden Holzrahmen mit Querstreben stabilisiert, mit Dämmmaterial aufgefüllt und innen meist mit Gipsplatten verkleidet. Bei Holzhäusern wird zwischen Holzskelett- und Holzrahmenbauweise unterschieden. Die traditionellste Art des Holzhauses ist das Blockhaus. Dabei werden Bohlen, Balken oder Bretter verwendet. Wie man in Skandinavien sehen kann, sind Blockhäuser aus Holz sehr langlebig und bieten ein natürliches Raumklima mit – je nach Stärke des Holzes – sehr guten Wärmedämmwerten. Fertighäuser aus Holz weisen durch ihre gute Dämmung einen kostensparenden Heizverbrauch auf.

Fertighäuser – Preise im Vergleich

Fertighäuser gibt es in vielfältigen Formen und Größen, vom Bungalow, über die Villa bis zum Mehrfamilienhaus. Auch Keller sind in den meisten Fällen möglich, genauso wie verschiedene Dachformen. Wenn das Traumhaus aber vom Standard-Fertig-Haus abweicht, und viele Änderungen und Extrawünsche gemacht werden, dann steigt auch für ein Fertighaus Preis. Einfachste Fertighäuser können bereits ab 75.000 Euro erworben werden.

Die folgende Tabelle verdeutlicht die Preissegmente:

Untere Preisklasse bis 150.000
Mittlere Preisklasse bis 300.000 Euro
Gehobene Preisklasse ab 300.000 Euro

Generell sind Pauschalpreise aber schwierig anzugeben, da die Kosten je nach Lage, Ausstattung und Größe variieren. Je nach gewählter Variante kommen natürlich noch mehr Kosten auf den Häuslebauer zu. Oft sind viele größere Posten in den Angeboten des Fertigteilhausanbieters noch nicht enthalten:
  • Grundstücks-, Erschließungs- und Anliegerkosten
  • Kosten für die Grundplatte oder den Keller
  • Kosten für individuelle Ausgestaltung (teurere Fliesen, Waschbecken)
  • Kosten für Leistung (Transport, Versicherung)
Hier sollte der Vertrag genau geprüft werden, damit später finanzielle Überraschungen vermieden werden können.

Fertighäuser: Der schnellste Weg zum Eigenheim

Sobald das Grundstück inklusive Bodenplatte oder Kellerrohbau vorbereitet ist wird mit dem Hausbau an sich begonnen. In der Regel, sind die gelieferten Teile für das Fertigteilhaus nach zwei bis drei Tagen montiert und der Innenausbau kann beginnen. Je nach Grad der Vorfertigung und Größe der Fertigteile kann das Haus so schon kurz nach Baubeginn bezogen werden. Aus diesem Grund ist das Fertighaus daher der schnellste Weg zu den eigenen vier Wänden.

Zusätzlich verbessert die kurze Bauzeit das Preis-Leistungsverhältnis, da die Lohnkosten der Bauarbeiten deutlich geringer ausfallen, als bei Massivbauweise. Auch etwaige steigende Baukosten können so vermieden w erden, da Fertighäuser zumeist zu Festpreisen angeboten werden. Die komplette Planung, sowie der Bau an sich, wird durch einen Anbieter abgewickelt. Die Organisation und die Vermittlung zwischen vielen verschiedenen Handwerkern und Ansprechpartnern entfällt somit.

Verschiedene Fertigteilhaus Varianten

Fertigteilhäuser können als Bausatz, als Ausbauhaus oder komplett schlüsselfertig geplant werden. Das Bausatzhaus verlangt vom künftigen Hausbesitzer den größten Eigenanteil. Dabei liegt die komplette Montage in eigener Verantwortung, der Anbieter übernimmt jedoch meistens Bauplanung, Statik und Bauantragsstellung.

Beim Ausbauhaus übernimmt der zukünftige Hausbesitzer alle Innenausbauten, der Hersteller ist lediglich für den Aufbau der äußeren Hülle zuständig. Treppen und Zwischendecken sind üblicherweise enthalten, elektrische Leitungen und Wasserrohre sind vorbereitet. Der Grad der Vorbereitung und des zu erbringenden Eigenanteils ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. Der Hersteller bietet oft auch Ausbaupakete an, die alle notwendigen Materialien enthalten. Wer sich fürs Fertighaus bauen auf diese Art entscheidet sollte jedoch über ausreichende handwerkliche Kenntnisse verfügen, da Stromanschlüsse, Wasserinstallationen oder das Verlegen der Bodenbeläge fachgerecht ausgeführt werden sollten um später böse Überraschungen zu vermeiden.

Wenn das Fertighaus schlüsselfertig geplant wurde, muss der Käufer den geringsten Eigenanteil leisten und nur Anträge für Gas, Wasser, Strom und Telefon stellen und für Tapezieren, sowie den Bodenbelag verlegen. Da für den Begriff schlüsselfertig jedoch keine gesetzliche Definition existiert sollten sich die Fertighaus-Bauherren im Vertrag genau informieren, was enthalten ist.

Wichtig beim Fertighaus bauen: Der richtige Anbieter

Nach der Entscheidung zum Fertighaus-Bauen, sollte der passende Anbieter ausgewählt werden. Hierbei sollten Dinge betrachtet werden wie zum Beispiel: Wie lange ist er auf dem Markt tätig, gibt es Musterhäuser, sind im Angebot alle wichtigen Kosten abgedeckt, sind alle nötigen Ausbauarbeiten enthalten und wie sind die Zahlungsmodalitäten geregelt? Checklisten können beim Fertighäuser bauen helfen, um keine wichtigen Punkte zu vergessen.

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