Der Aufbau einer Bodenplatte

Ob Fertighaus, Bungalow oder Architektenhaus, jedes zu errichtende Haus benötigt ein Fundament, auch Gründung genannt. Die Funktionsweise der Gründung ist, die Lasten vom gesamten Baukörper in den Boden abzuleiten. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird häufig der Begriff der Bodenplatte für alle Arten von Gründungen verwendet.

Allerdings gibt es neben der Bodenplatte auch Streifenfundamente, Punktfundamente und Pfahlgründungen, die die gleiche Aufgabe übernehmen. Der Fachmann spricht nur dann von einer Bodenplatte, wenn diese Lasten aufnimmt und gleichmäßig über den Boden verteilt. In Fachkreisen wird die Bodenplatte auch als Plattenfundament bezeichnet.

Bodenplatte abdichten – Feuchtigkeitsisolierung und Wärmedämmung

Neben der Lastaufnahme dient die Bodenplatte hauptsächlich zur Wärme- und Feuchtigkeitsisolierung. Selbst beim Hausbau mit einem Keller wird nicht auf eine Bodenplatte verzichtet. Allerdings ist diese nicht so dick wie ein Plattenfundament. Wird zudem auf einen Wohnkeller verzichtet, bedarf es keiner zusätzlichen Isolierung der Bodenplatte.
Des Weiteren schützt die Bodenplatte das Haus vor den Eigenbewegungen des Erdreichs, die durch Temperaturunterschiede entstehen. Beispielsweise kann lang anhaltende Hitze zur Austrocknung des Erdreichs führen, wodurch schlimmstenfalls Schrumpfrisse am Bauwerk entstehen können.

Die Vorteile einer Bodenplatte

Eine Bodenplatte als Plattenfundament kann hohe Kosteneinsparungen erzielen, vor allem dann, wenn eine Bodenplatte ohne Keller errichtet wird.

Vorteile:
  • gleichmäßige Verteilung des Gewichts auf den Boden
  • Verhinderung der Eigenbewegung des Bodens
  • keine Feuchtigkeit durch Grundwasser

Wie bei nahezu allen Bauteilen eines Hauses gilt auch  bei der Bodenplatte, Zeit ist Geld. Oft ist der Zeitaufwand für die Ausschachtung eines Streifen- oder Punktfundamentes teurer als der zusätzliche Beton und die zusätzlichen Stahleinlagen einer Bodenplatte. Zudem verhindert eine Bodenplatte am ehesten, dass sich das Gebäude ungleichmäßig setzt.

Eine Bodenplatte nach modernem Standard

Der richtige Aufbau einer Bodenplatte

Mit professioneller Anleitung können auch beim Aufbau einer Bodenplatte Eigenleistungen erzielt und dadurch Kosten gespart werden. Entscheidet man sich für den Bau einer Bodenplatte sind zum einen die verwendeten Materialien und zum anderen die Tiefe des Aufbaus entscheidend.

Tiefe der Bodenplatte Klima
Mindestens 80 cm mild, trifft auf weite Teile Deutschlands zu
Mindesttiefe 150 cm rauh, sehr kalte Winter, Mittelgebirgslagen

Zu einer Bodenplatte gehört auch das Anbringen einer Sauberkeitsschicht, die mindestens 5 cm Stärke besitzen sollte. Diese Schicht verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und besteht in der Regel aus Kies oder Magerbeton. Um zusätzlichen Schutz vor Feuchtigkeit zu garantieren, können diffusionsdichte Folien verbaut werden. Beim Aufbau einer Bodenplatte ohne Keller bedarf es zudem der Wärmedämmung, die wahlweise über oder unter der Bodenplatte angebracht werden kann.

Welche Kosten sind bei einer Bodenplatte zu erwarten?

Die genauen Angaben zu den Kosten einer Bodenplatte hängen von unterschiedlichen Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, geografische Lage und Grundwasserspiegel ab. Die folgenden Preisspannen liefern einen Anhaltspunkt für den Kostenfaktor Bodenplatte.

Fundament Kosten pro Quadratmeter
Bodenplatte ohne Keller mit 20 cm Stärke 70 bis 100 Euro
Bodenplatte ohne Keller inklusive Fußbodenheizung 135 bis 150 Euro
Bodenplatte mit Komplettkeller 435 bis 500 Euro

Im Gegensatz zum Bau eines Hauses mit Keller lassen sich mit einer Bodenplatte ohne Keller erhebliche Kosten einsparen. Allerdings gehen beim Bau ohne Keller zusätzliche Nutzflächen verloren. Denn in der Regel werden Kellerräume gern zum Abstellen alter Möbel, Gartengeräte oder Kartons genutzt. Ein Wohnkeller kann zudem den Wert eines Hauses steigern, weil dann zusätzliche Wohnfläche verfügbar ist. Letztendlich ist für die meisten Bauherren jedoch der Preis das entscheidende Kriterium, wenn es um die Wahl zum Hausbau mit Bodenplatte oder Keller geht.

(Bildmaterial: © Bau mein Haus (Life 110L), © RENSCH-HAUS (Innovation R140))

27.08.2014 | HausXXL