Einbruchschutz: Sichere Fenster und Türen 27.11.2014 Mit den kürzer werdenden Tagen und der zeitig einsetzenden Dunkelheit wittern auch Einbrecher ihre Chance auf Beute. Allerdings verderben ihnen sichere Türen und Fenster ganz leicht das Geschäft. Das Aufrüsten im Eigenheim lohnt sich, um seine Habseligkeiten zu schützen.

Laut polizeilicher Kriminalstatistik gab es 2013 rund 149.500 Einbrüche. Bei ca. 40 % der erfassten Fälle blieb es nur beim Versuch. Das zeigt, dass immer mehr auf zusätzliche Sicherungsmaßnahmen gegen Wohnungseinbrüche setzen. Vor allem moderne Fenster und Türen bieten je nach Ausstattung hohe Sicherheitsreserven, so der Geschäftführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), Ulrich Tschorn.

Schutz der Fenster wird oft unterschätzt

Alle 4 Minuten findet ein Einbruch in Deutschland statt. Meist nur mit einem Schraubenzieher ausgestattet, schaffen es die Täter innerhalb weniger Sekunden, Standardfenster ohne viel Aufwand und Schaden aufzubrechen. 80 % der Einbrüche erfolgen dabei nur über das Aufhebeln von Fenstern. Weitere 5 % schlagen immerhin ein kleines Stück des Fensters ein, um es von innen aufzubekommen.

Um ausreichend Schutz vor Dieben zu gewähren, sollte das Augenmerk beim Hausbau insbesondere auf die Qualität der Fenster gelegt werden. Diese müssen für ausreichenden Schutz eine belastbare und stabile Konstruktion aufweisen. Zudem sollte die Scheibe ordentlich im Fensterflügel verankert sein. Um im Falle eines Einbruches genügend Widerstand leisten zu können, sollten die Beschläge und Schließeinrichtungen stabil genug sein, um einer massiven Gewalteinwirkung von außen entgegenhalten zu können.

Weiterhin empfiehlt der VFF folgende Ausstattungsmerkmale für ein sicheres Fenster:

  • Mit Rahmen verschraubte Schließbleche
  • Aufhebelhemmende Pilzkopfzapfen in mehreren Ecken
  • Drehgehemmter Griff mit Aufbohrschutz

Bei relativ neuen Fenstern ist das Aufrüsten durchaus sinnvoll. Allerdings bleibt anzumerken, dass dieses oft teuer ist. Veraltete Fenster sollten stattdessen gegen neue und besser gedämmte Modelle ausgetauscht werden, die im vornherein schon mit Sicherheitsbeschlägen ausgestattet sind.

Haustür kann mit viel High-Tech ausgestattet werden

Bei der Wahl der Haustür sollte auf stabile Materialien geachtet werden. Weiterhin sind aufbohrsichere Schlösser und massive Sicherheitsverriegelungen Pflicht für den Schutz vor Unbefugten. Auch auf verdeckt liegende Drehbänder sollte vor der Anschaffung geachtet werden.

Fensterverriegelungspunkte

Weiterhin lassen sich Haustüren mit allerlei technischen Raffinessen ausstatten, je nach gewünschtem Sicherheitsstandard und Budget. Dazu gehören:

  • Automatisch verriegelnde Mehrfachschlösser
  • Systeme für Audio-/Videoüberwachung
  • Zutrittskontrollen in Form eines Fingerprint-Systems
  • Fernbedienung oder Transponder
  • Smart-Home

Experten empfehlen individuelle Beratung

Die Experten des Verbandes für Fenster und Fassade raten dazu, sich von qualifizierten Fachberatern (Fensterbauer und Schlosser) Auskunft geben zu lassen, welche Sicherungsmaßnahmen in den eigenen vier Wänden Sinn machen und welche nicht. Das Vorliegen eines gültigen RAL-Gütezeichens ist dabei ein wichtiges Entscheidungskriterium und sollte bei der Auswahl von Fenstern und Türen unbedingt berücksichtigt werden.

Was bedeutet RC?

RC ist die Abkürzung für „Resistance Class“, die den Grad der Sicherheit bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine europäische Norm für Einbruchschutz, die ursprünglich unter dem Namen Widerstandsklasse (WK) bekannt war. Die Polizei rät im normalen Privatbereich zu Fenster und Türen mit RC-2-Standard. Je nach Sicherheitsbedürfniss und Wert kann allerdings auch RC-3 in Frage kommen.

(Bildmaterial: VFF/SIEGENIA) 27.11.2014 | HausXXL