Pelletheizung

Laut dem Energieeinsparungsgesetz (EnEG) müssen Neubauten heutzutage einen Teil der benötigten Energie zum Heizen und für Warmwasser aus regenerativen Energiequellen selbst erzeugen. Zu den erneuerbaren Energiequellen zählen nicht nur Sonne, Wind und Erdwärme, sondern auch Holz z.B. in Form von Pellets.

Pellets sind kleine, stäbchenförmige Presslinge aus Holzspänen und Sägemehl, es werden also im Idealfall Abfallprodukte der Holzindustrie verwendet. Holz ist ein natürlicher Rohstoff, der immer wieder nachwächst. Moderne Pelletheizungen erreichen Wirkungsgrade von 85 bis 95 Prozent.

Funktionsweise einer Pelletheizung

Bei der Pelletheizung werden die Holzpellets im Brenner verbrannt. Durch die entstehende Hitze wird das Wasser erhitzt, das dann als Warmwasser genutzt werden kann. Wie der Wärmeprozess im Detail abläuft, lesen Sie hier.

Bestandteile einer Pelletheizung

Die Pelletheizung besteht aus dem Lagerraum und der Heizungsanlage an sich, beide sind über ein Transportsystem miteinander verbunden. Die Anlage enthält den Brenner, ein Thermostat und Vorrichtungen, welche die Pellets in den Brenner einbringen. Im Brenner werden die Pellets verbrannt, darüber befindet sich der Kesselkörper mit den Wärmeaustauschern. Unter dem Brenner ist die Aschekammer, in der Verbrennungsrückstände gelagert werden.

Funktionsweise einer Pelletheizung

Die Pellets werden automatisch aus einem Lagerraum in die Feuerungsanlage eingebracht, man muss also nicht, wie bei einem Kaminofen, regelmäßig Holz nachfüllen. Der Zündvorgang läuft automatisch ab und das Thermostat sorgt dafür, dass der Verbrennungsvorgang mit konstanter Temperatur abläuft. So wird die Verbrennungstemperatur abhängig von der Außentemperatur angepasst. Die entstehende Hitze erhitzt das Wasser, welches als Warmwasser und zum Heizen genutzt wird. Schließt man an die Pelletheizung einen Kombi- oder Pufferspeicher an, der das erwärmte Wasser speichert, steigert dies den Wirkungsgrad der gesamten Anlage.

Lagerung und Herkunft der Pellets

Die Holzpellets können einmal im Jahr mit einem Tankwagen geliefert werden und werden in einem separaten Lagerraum gelagert. Über ein spezielles Fördersystem können sie von dort aus automatisch zur Heizungsanlage gelangen.

Pelletheizung: Kosten für Einbau und Betrieb

Die Einbau-Kosten einer Pelletheizung sind für sich genommen höher als für eine vergleichbare Gas- oder Ölheizung. Bedenkt man jedoch, dass die Preise für Öl und Gas in den letzten Jahren immer stärker gestiegen sind, während der Pelletpreis teilweise sogar sinkt, dann lohnt sich die einmalig höhere Investition auf lange Sicht. In der Zukunft werden Ressourcen wie Öl und Gas immer knapper, während erneuerbare Rohstoffe wie Holz fast unbegrenzt zur Verfügung stehen.

Zum Vergleich hier eine Gegenüberstellung der durchschnittlichen Kosten eines Einfamilienhauses einer Pelletheizung mit einer klassischen Gasheizung.

  Pelletheizung Gasheizung
Anschaffungskosten in Euro 12.000 - 25.000 7.000 - 13.000
Betriebskosten in Cent/kWh 5,8 – 6,6 (entspricht 800 – 1.200 Euro pro Jahr) 7,7 – 8,9 (entspricht 1.300 – 1.900 Euro pro Jahr)

Mit der Pelletheizung Kosten minimieren.

Vorteile und Nachteile einer Pelletheizung im Vergleich

Natürlich muss man auch bei einer Pelletheizung die Vor- und Nachteile vergleichen. Grundvoraussetzung ist, dass man im eigenen Haus Platz für die Lagerung der Pellets und die Anlage an sich schafft. Dabei ist auf die FeuVO (Feuerungsverordnung) Rücksicht zu nehmen. Generell braucht der Heizraum eine Lüftungsmöglichkeit und einen Heizungsnotschalter außerhalb des Raumes.

Vorteile Nachteile
Günstige Betriebskosten Hohe Anschaffungskosten
Umweltfreundlichkeit Bauliche Voraussetzungen notwendig
Einfach mit Solaranlage zu kombinieren  

Bei den derzeitigen Kosten für Energieträger lohnt sich eine Pelletheizung eher für überdurchschnittliche Wärmeverbraucher. Je geringer die Heizleistung ist, desto stärker fallen die anfänglichen Einbau-Kosten ins Gewicht.

(Bildmaterial v.o.n.u.: © Maho - Fotolia.com, Pellets (Christian Schnettelker/Flickr, CC BY 2.0)) 08.10.2014 | HausXXL