Obwohl erst im Dezember 2016 eine Erhöhung erfolgte, kündigte die Chefin der Federal Reserve Bank (Fed), Janet Yellen, eine weitere Erhöhung des US-Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an. Die Europäische Zentralbank (EZB) unter Mario Draghi bleibt hingegen unbeeindruckt. Könnte dieser Sachverhalt Einfluss auf die Baufinanzierung haben?

Fed erhöht den Zinssatz, EZB zeigt sich davon unbeeindruckt

Nach der Erhöhung des Leitzins seitens der amerikanischen Fed sieht die EZB laut ihrem Vorsitzenden Draghi keinen Handlungsbedarf. Politische Entscheidungen wie Brexit oder die Veränderungen, die sich durch die Präsidentschaftswahl im November ergeben haben, erfordern keine Anpassung der Banken. Laut EZB werden die durch diese Events verursachten Modifikationen  minimaler ausfallen, als weithin vermutet und eine Anpassung des europäischen Leitzins sei unnötig.

Was bedeutet das für den deutschen Bauzins?

Momentan ist ein Immobiliendarlehen so niedrig verzinst wie noch nie zuvor und für viele Deutsche lässt sich der Traum vom eigenen Haus nun endlich verwirklichen. Nach den Angaben der FMH-Finanzberatung liegt der durchschnittliche Zinssatz für ein Hypothekendarlehen über eine Dauer von zehn Jahren bei 1,34 Prozent pro Jahr.

Grund für diesen geringen und damit nutzerfreundlichen Zinssatz ist die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB. Auf der Ratssitzung vom 9. März 2017 kündigte Draghi an, dass in nächster Zeit mit keiner Änderung dieser Zahlen zu rechnen ist.

Langfristig sollten sich Häuslebauer und Immobilienbesitzer aber dennoch auf eine eventuelle Zinserhöhung einstellen. Auch wenn die Wahlen in Europa, die Energiewende und die teils unvorhersehbare Politik der USA eine Zinswende vorerst unwahrscheinlich macht, kann es trotzdem in der Zukunft ein wirtschaftlich notwendiger Zug sein.  Viele Experten sind sich inzwischen darüber einig, dass bereits bis Ende diesen Jahres eine höhere Verzinsung und eine Erhöhung der Darlehenskonditionen zu erwarten sein kann.

Niedrigzins sichern, solange es noch möglich ist

Durch den letztendlich zu erwartenden Anstieg des Bauzinses heißt das nun für Darlehensnehmer, dass diese sich den derzeitigen Zinssatz so lange wie möglich festschreiben sollten. Weiter nach unten wird die Tendenz zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht gehen, der Trend wird eher ein mittel- bis langfristiger Anstieg  sein, wie Stefan Scharfenorth, der Geschäftsführer von Baufinanzierung 24, verlauten ließ. Im besten Fall haben Sie bei Änderung des Zinssatzes nur noch eine geringe Restschuld und sind vom Anstieg kaum noch betroffen.

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17.03.2017 |