Die dunkle Jahreszeit, die auf die Monate November bis Februar fällt, ist Hochsaison für Einbrecher. Doch die Statistiken von Innenministerien und Bundesländern zeigen: erstmals seit Jahrzehnten ging die Einbruchsrate im Jahr 2016 zurück.

Die Bundesländer ziehen Bilanz

Die meisten Einbrüche erfolgten, wie auch in den vergangenen Jahren schon, in Nordrhein-Westfalen. Doch trotz dem unangefochtenen Platz 1 bezüglich der Quantität der Einbrüche gegenüber den anderen Bundesländern ist die Einbruchsrate im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Während 2015 noch über 63.000 Fälle verzwichnet wurden, sind es 2016 nur noch knapp 53.000, was einem erstaunlichen Rückgang von 15,7% entspricht. Die Einbruchsrate im benachbarten Bundesland Hessen ist ebenfalls gesunken: um ganze 10,3%.

Das Saarland glänzt mit 20,1% weniger Einbrüchen als im Vorjahr und auch Hamburg kann sich mit einem Rückgang von 16,6% rühmen. Niedersachsen, was 2015 die zweithöchste Einbruchsrate der Bundesrepublik verzeichnete, berichtet von einem leichten Rückgang. Bayern hat seine Daten noch nicht ausgewertet, geht aber davon aus, dass die Anzahl der Einbrüche immerhin nicht gestiegen ist; gleiches gilt für Baden- Württemberg. Die gesammelten Daten für ganz Deutschland werden im Mai von Bundesinnenministerium vorgestellt.

Was ist der Grund für den drastischen Rückgang?

In Nordrhein-Westfalen geht man davon aus, dass besonders dem Kampf gegen organisierte Einbrecherbanden aus Südosteuropa die geringere Zahl an Einbrüchen zu verdanken ist.

Dazu kommt auch eine gesteigerte Vorsicht der Bürger: Hauseinbrüche sind längst keine Seltenheit mehr, sondern ein bekanntes Problem. Das wiederum führt dazu, dass Eigentümer ihr Grundstück und Haus besser absichern, sei es mit Alarmanlagen, Einbruchsschutzfolie an den Fenstern oder Bewegungsmeldern. Diese Methoden haben Erfolg: stoßen die Diebe auf ein Hindernis oder dauert der Einbruch zu lange, ergreifen sie lieber die Flucht und so kommt es, dass inzwischen jeder zweite Einbruch zwar versucht, aber abgebrochen und nicht vollständig durchgeführt wurde.

Die Aufklärungsquote bleibt verbesserungswürdig

Trotz der Programme und gründlicher Spurensicherung ist es schwer, Einbrecher nach der Tat sicherzustellen und ihnen den Einbruch zweifelsfrei nachzuweisen. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise konnten 2016 nur 16% der Täter gefasst werden.

Die meisten Tatverdächtigen waren männlich und zu 60% deutsche Staatsbrüger,  40% sind Serben, Rumänen oder Türken, die hauptsächlich als Banden agieren.

Einbruchsopfer leiden zum Teil unter psychischen Folgen

Neben dem finanziellen Schaden, der sich in der Regel zwischen 500 und 2500 Euro bewegt, leiden Einbruchsopfer mitunter an psychischen Langzeitfolgen. Sie fühlen sich zu Hause nicht länger sicher, leiden möglicherweise unter Angst- und Panikattacken und vermuten hinter jedem Geräusch das Schlimmste. Die Konsequenz ist dann notgedrungen eine Therapie oder gar ein Umzug, was bei einem Eigenheim bei Weitem keine einfache Angelegenheit ist.

Auch wenn die Einbruchsstatistiken einen positiven Trend verlauten lassen: bleiben Sie stets wachsam und beschützen Sie Ihr Hab und Gut angemessen.

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08.03.2017 |