Smart Home Definition

Intelligentes Wohnen, Hausautomation oder Smart Home – darum kommen heutige Hausbauer kaum herum. Doch was ist ein Smart Home eigentlich? Wie funktionieren die verschiedenen Systeme und was sind die Vorteile vom Smart Home?

Smart Home – Was ist das?

Wörtlich übersetzt, bedeutet der englische Begriff "Smart Home" so viel wie "intelligentes Zuhause" oder "smartes Heim". Intelligent meint hierbei die digitale und automatische Steuerung der Haustechnik wie zum Beispiel:

  • Heizung
  • Beleuchtung
  • Jalousien
  • Haushaltsgeräten (Kühlschrank, Waschmaschine, …)
  • Alarmanlage

Smart Home Definition:

Das Begriffspaar "Smart Home" steht im Allgemeinen für eine intelligente Vernetzung von elektrischen Verbrauchern in privaten Haushalten mit dem Ziel, den Wohnkomfort, die Sicherheit und die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern.

Der Nutzen – Warum Smart Home Anwendungen installieren?

Die Zukunftsprognosen für den Smart Home Markt sehen sehr gut aus. So befand im letzten Jahr anlässlich des nationalen IT-Gipfels 2014 in Hamburg die Fokusgruppe "Connected Home" in Zusammenarbeit mit großen Branchenverbänden, dass selbst bei konservativer Schätzung die deutschen Smart Home-Haushalte im Jahr 2020 die Millionengrenze überschreiten. Doch worin besteht eigentlich der Nutzen für den Kunden?

Energie sparen

Das Smart Home schaltet Heizung und Licht aus, sobald der Letzte das Haus verlässt. Waschmaschine und -trockner springen an, wenn die heimische Solaranlage genügend Strom produziert. Durch die Automatisierung der Haustechnik lassen sich Heizprozesse, Beleuchtungen, Haushaltsgeräte und Stromverbrauch so optimieren, dass Sie Energie effizienter einsetzen und dadurch bares Geld sparen. Mithilfe eines Smart Meters, einem intelligenten Stromzähler, lässt sich beispielsweise feststellen, wann Strompreise besonders günstig sind und so den Verbrauch anpassen.

Sicherheit erhöhen

Im Bereich Smart Home sind vor allem vernetzte Alarmsysteme gefragt, die die Sicherheit der Hausbewohner erhöhen. Rauchmelder schlagen Alarm, sollte ein Feuer ausbrechen. Bewegungssensoren teilen Ihnen mit, ob sich jemand Unbefugtes Zutritt verschaffen möchte. Im Urlaub können Sie Einbrecher abschrecken, indem Sie durch automatische Rollladen- und Lichtsteuerung Ihre vermeintliche Anwesenheit vortäuschen.

Komfort steigern

Ihr Wohnzimmer heizt auf. Die Kaffeemaschine brüht Ihren Lieblingskaffee und im Toaster rösten die ersten Brotscheiben – noch bevor Ihr Wecker klingelt. Durch die Integration von Smart Home Anwendungen in Ihren Lebensalltag, lässt sich der Komfort deutlich steigern. Zu diesem Zweck werden häufig Multimedia-Geräte miteinander vernetzt, Lichtstimmungen erzeugt oder das Raumklima automatisch geregelt. Auch das eingangs beschriebene Frühstücksszenario lässt sich bereits mittels verschiedener Smart Home Lösungen in die Tat umsetzen.

Unterstützung leisten

Unter dem Fachbegriff "Ambient Assisted Living" (AAL) versteht man den Einsatz von Smart Home Produkten, um Pflegebedürftige in ihrem Alltag zu unterstützen. Gerade ältere Menschen, die lange und unabhängig in den eigenen vier Wänden leben möchten, können von vernetzten Systemen profitieren. Viele alltägliche Aufgaben wie die Steuerung von Licht und Heizung werden vom Smart Home übernommen. Auch Arzttermine, Einkäufe oder Medikamentenbestellungen lassen sich durch AAL organisieren.

Die Bestandteile – Wie funktioniert ein Smart Home?

Galt Hausautomatisierung früher noch als unerschwinglicher Luxus, gibt es nun zahlreiche günstige und mittelpreisige Komplett- und Teillösungen, die teilweise selbst installiert werden können. Doch wie wird ein Smart Home eigentlich smart? Wie funktioniert die Technik dahinter?

Sensoren nehmen wahr. Aktoren reagieren.

Sensoren erkennen Gefahren, Temperaturen und Zustände und sorgen dafür, dass Aktoren darauf reagieren. Beispielsweise meldet ein Sensor, wenn ein Fenster geöffnet wird. Die Heizung reagiert und schaltet sich automatisch ab. Gesteuert wird das Zusammenspiel von Sensoren und Aktoren mittels Bediengeräten, die von der zentralen Touchpad-Steuerung über einfache Smartphone-Apps reichen.

Beispiele für Sensoren im Smart Home:

  • Thermostate
  • Bewegungsmelder
  • Wetterstationen
  • Rauchmelder
  • Tageslichtsensor
  • Smart Meter

Beispiele für Aktoren im Smart Home:

  • Schalter und Dimmer
  • Jalousien
  • Lüftung und Klimaanlage

Aktoren und Sensoren kommunizieren zentral oder dezentral.

Unterschieden wird beim Smart Home zwischen zentralen und dezentralen Systemen. Bei zentralen Systemen kommunizieren Sensoren und Aktoren über eine Zentraleinheit, an die alle Geräte angeschlossen sind. Fällt diese Zentrale aus, ist keine Kommunikation mehr möglich. Dafür kann das Netzwerk beliebig erweitert werden.

Das dezentrale System verzichtet auf eine zentrale Steuereinheit. Jedes Gerät besitzt einen eigenen Mikrochip und kann per Kabel oder Funk mit anderen Netzwerkteilnehmern direkt verbunden werden. Über eine spezifische Software werden die Parameter dieser Kommunikation festgelegt. Die bekanntesten Systeme sind KNX/EIB, LON oder LCN.

Die Standards – Welche Smart Home Systeme gibt es?

Bei der Smart Home Technik handelt es sich noch um eine recht junge Technologie, deren Entwicklung von zahlreichen Unternehmen und Marktakteuren vorangetrieben wird. Dabei haben sich verschiedene Smart Home Standards und Systeme der Gebäudeautomation entwickelt und bisher etabliert.

Kabelgebundene Systeme

Wer schon beim Hausbau Smart Home Lösungen integrieren lässt, kann Sensoren und Aktoren einfach per Kabel miteinander verbinden und diese in die Hauselektrik integrieren. So können Sie sich sicher sein, dass die Signale immer ankommen und Störquellen minimiert werden.

Bekannte kabelgebundene Systeme beruhen auf der KNX/EIB, LON oder LCN-Technologie. Die Kabel-Technik hat jedoch den Nachteil, dass sie recht unflexibel und nur mit großem Aufwand nachzurüsten ist.

Wer dennoch kabelgebundene Smart Home in seinem fertigen Haus installieren möchte, der findet bei der Firma digitalSTROM eine Lösung. Ihre Powerline-Technologie nutzt die vorhandene Elektroinstallation des Gebäudes, um ein Netzwerk aufzubauen.

Funkbasierte Systeme

Da sich kabelgebundene Systeme schlecht nachrüsten lassen, gibt es einen großen Markt für funkbasierte Smart-Home-Technologien. Diese bestehen in der Regel aus einem Funksender und -empfänger, sodass eine Datenübertragung mittels elektromagnetischer Funkwellen zwischen den Sensoren und Aktoren möglich wird.

Ausgewählte und bekannte Funktechnologien:

  • Z-Wave
  • Bluetooth
  • Home Matic (BidCos)
  • eNet
  • WLAN, WiFi (IEEE 802.11)
  • KNX RF
  • ZigBee
  • EnOcean
  • DECT

Die Anbieter – Welche Hersteller bieten Smart Home Komponenten an?

Mittlerweile bieten verschiedene Unternehmen Smart Home Konzepte an. Dazu zählen Telekommunikations- und Mobilfunkanbieter, Energiekonzerne und Technologiehersteller wie z.B.:

  • Loxone
  • HomeMatic
  • digitalSTROM
  • Somfy
  • RWE
  • Nest
  • Apple
  • Telekom
  • Sonos
Was ist Smarthome?

In der sogenannten QIVICON Allianz haben sich die Deutsche Telekom, der Energiekonzern EnBW und die Firma Miele zusammengeschlossen, um einen einheitlichen Standard anbieten zu können und eine größere Zielgruppe zu erreichen. Firmen wie RWE oder Loxone bieten eigene Komplettlösungen an. Hinter dem Smart Home Hersteller Nest Labs steckt tatsächlich der Internetgigant Google, der nun auch in den Markt eingreifen möchte.

Die Kritik – Gibt es Bedenken zur Smart Home Technik?

Bei all den Vorteilen, die ein intelligentes Zuhause bieten kann, gibt es auch Bedenken zur neuen Technik. Zum einen sehen Kritiker ein Problem in der Frage des Datenschutzes und zum anderen besteht die Gefahr Zielobjekt von Hackerangriffen zu werden.

Damit das Smart Home unser Leben erleichtern kann, sammelt es automatisch Daten zu unseren Verhaltensmustern. Es weiß sozusagen, wann jeder Hausbewohner duscht, wann die Familie zum Fernsehgucken zusammen kommt oder welche Lichtstimmungen bevorzugt werden. In der Regel verbleiben diese Daten in den eigenen vier Wänden. Dennoch sollten sie ausreichend vor elektronischem Diebstahl geschützt werden, damit sie keinem Unberechtigtem in die Hände fallen. Bisher ist dieser Schutz nicht bei allen Geräten gegeben.

Auch von Cyberattacken muss das Smart Home geschützt werden. Denn andernfalls könnten versierte Hacker feststellen, wann der Bewohner das Haus verlässt und die Türsensoren einfach lahm legen, um hineinzuspazieren. In einem von AV-Test im Auftrag der Wirtschaftswoche ausgeführten Vergleich schnitten immerhin die in Deutschland produzierten Systeme wie RWE, Gigaset und der QIVICON-Allianz in Sachen Cybersicherheit mit gut bis sehr gut ab. Dennoch ist es für den Hausbesitzer unerlässlich durch regelmäßige Updates aller Geräte vom WLAN-Router bis zur Funksteckdose sowie durch die Wahl starker Passwörter sein Smart Home vor Fremdzugriffen zu schützen.

(Bildmaterial v.o.n.u.: © AA + W – fotolia.com, © KB3 - fotolia.com, © QIVICON) 06.10.2015 | HausXXL