Auch beim Bau wächst die Bedeutung der Nachhaltigkeit von Baustoffen. Das nimmt Einfluss auf die Wahl der richtigen Baustoffe. Deshalb sollte bei der Entscheidung nicht nur auf den Preis geachtet werden, sondern auch ein Blick auf die Aspekte des Umweltschutzes gelegt werden.

  • Wie hoch ist der Anteil recyclingfähiger Baustoffe?
  • Wie viele Ressourcen werden bei der Herstellung in Anspruch genommen?
  • Werden bei der Holzgewinnung z.B. Regenwälder abgeholzt?

Das Thema ist äußerst umfangreich und die Entscheidung für oder gegen bestimmte Baustoffe kann die richtige Entscheidung sein oder auch nicht. Bauherren bevorzugen Holz, da der Rohstoff nachwächst und mit geringem Energieaufwand weiterverarbeitet werden kann. Auf den ersten Blick erscheint Holz nachhaltig zu sein, vorausgesetzt es ist zertifiziert und stammt aus speziellen Quellen. Wird ein zweiter Blick auf die Faktoren geworfen, so muss die Pflegeintensität betrachtet werden. Dabei kommen häufig toxische Stoffe zur Schädlingsbekämpfung ins Spiel.

Jeder Baustoff besitzt Vor- und Nachteile. Doch wie verhält es sich mit recyceltem Stahl?

Die Ökobilanz von Stahl

Stahl wie 17-4PH wird vorwiegend im Anlagenbau eingesetzt. Andere Stahlsorten werden in Kombination mit Beton eingesetzt. Deshalb unterscheidet sich die Ökobilanz bei der Herstellung verschiedener Stahlarten. Gerade der Bewehrungsstahl schneidet gut ab, der oft im Betonbau eingesetzt wird. Er wird generell aus recyceltem Schrott hergestellt. Bei der Betrachtung der Ökobilanz sollten jedoch auch andere Aspekte berücksichtigt werden, denn Stahl kann auch andere Probleme nach sich ziehen.

  • Der Aufwand für den Rückbau von Stahlbeton ist relativ hoch.
  • Toxische Chemikalien werden eingesetzt, um zusätzlichen Korrosionsschutz zu gewährleisten.
  • Die Umwelt kann durch den Einsatz von Schadstoffen am Bau belastet werden.

Alter Stahl kann recycelt werden und für neue Stahlprodukte wiederverwendet werden. Trotzdem muss für diesen Prozess viel Energie aufgewendet werden. Im Allgemeinen schneidet Stahl als Baustoff aus Perspektive der Ökobilanz recht gut ab. Wurde der Stahl erst mal verbaut, entstehen keine weiteren Belastungen durch Schadstoffe.

Die Herstellung von Stahl ist verhältnismäßig günstig, da er komplett wiederverwertet werden kann. Das trifft besonders für recycelten Stahl zu. Treffen Sie Ihre Wahl auf Stahl als Baustoff, so achten Sie darauf, ob es sich um Stahl mit einem hohen Anteil an Schrott handelt. Denn für die Herstellung werden im Vergleich zu neu hergestelltem Stahl aus Eisenerz nur maximal 50 Prozent der Grauen Energie (Die Energie um ein Produkt herzustellen, zu transportieren, zu lagern und zu verkaufen) benötigt.

Die Erzeugung von Stahl findet überwiegend in Nord- und Südamerika, Ukraine, Weißrussland, Russland und Australien statt. Mitunter sind lange Transportwege notwendig, um neuen Stahl zu transportieren, was sich negativ auf die Umweltbilanz auswirkt. Außerdem wird derzeit so viel Eisenerz abgebaut, dass in spätestens 100 Jahren alle Vorräte aufgebraucht sein werden. Deshalb gibt es gute Argument für den Einsatz von recyceltem Stahl als Baustoff.

Fehlende Transparenz bei recyceltem Stahl

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Ökobilanz von recyceltem Stahl gut bis sehr gut ist. In Hinblick auf die Qualität des Stahls sind keine Nachteile bekannt. Neuer Stahl ist im Vergleich zu recyceltem Stahl nicht besser, denn:

  • Bei der Herstellung einer Tonne Roheisen entstehen Abraum und zwei Tonnen Abfälle.
  • Weltweit verbauter Stahl besteht mittlerweile aus 50 Prozent recyceltem Altmetall.

Sogar Fertigelemente aus Beton erhalten durch die Verbauung von Stahlbewehrung mehr Stabilität und Festigkeit.

04.03.2020 | HausXXL