Im Jahr 2016 steigen die Bauzinsen laut Prognosen moderat.

Wer sich 2016 den Traum vom eigenen Bungalow oder einer Stadtvilla  erfüllen möchte, sollte gerade bei der Baufinanzierung einige Änderungen beachten. Dabei werden leicht steigende Zinsen und verschärfte Neubaustandards Hausherren in diesem Jahr begleiten.

Bauzinsen-Prognose: Moderater Anstieg in diesem Jahr erwartet

Das neue Jahr startet zunächst mit günstigen Baufinanzierungszinsen, moderate Steigerungen im Jahresverlauf sind laut Experten aber zu erwarten, wie Interhyp, Deutschlands größter Vermittler privater Baufinanzierungen berichtet. "Wir erwarten einen eher moderaten Anstieg in 2016", sagt Michiel Goris, Vorsitzender des Vorstands von Interhyp. "Die Finanzierung der eigenen Immobilie wird voraussichtlich teurer, aber nicht teuer“.
Im Vergleich zu den Vorjahren sind die derzeitigen Zinsen von oft unter zwei Prozent in Verbindung mit einer zehnjährigen Zinsbindung allerdings sehr günstig. Vor fünf oder zehn Jahren sah dies noch ganz anders aus – da lagen sie zum Teil mehr als doppelt so hoch. Wenn sie auf der Suche nach einem günstigsten Zinssatz sind, sollten sie bei Tarifcheck24 die Angebote zur Baufinanzierung vergleichen.

EnEV 2016 mit höheren Anforderungen an Neubauten

2016 ist die nächste Stufe der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft getreten. Formal bleibt die EnEV 2014 bestehen, jedoch werden die energetischen Anforderungen verschärft.
Konkret heißt das für neu errichtete Gebäude:

  • Der höchstzulässige Jahres-Primärenergiebedarf (zum Heizen, Wassererwärmen, Lüften, Kühlen und bei Nicht-Wohnbauten auch für die eingebaute Beleuchtung) sinkt um 25 Prozent im Vergleich zur aktuellen EnEV 2014.
  • Der maximal erlaubte, mittlere Wärmeverlust durch die Gebäudehülle sinkt um ca. 20 Prozent im Vergleich zur aktuellen EnEV 2014, heißt die Gebäudehülle muss deutlich besser gedämmt werden.

Erreichbar sind die geringeren Werte unter anderem durch das Einbringen dichterer Fenster mit zeitgemäßer Verglasung oder eine effiziente Haustechnik mit Nutzung erneuerbarer Energien. Wichtig zu wissen ist aber auch: Wer einen Neubau plant, kann dafür von neuen Fördermitteln profitieren.

Bessere KfW-Fördermöglichkeiten 2016

Die schärferen Vorgaben für die Energieeffizienz bringen parallel bessere Fördermöglichkeiten mit sich. Die staatliche Förderbank KfW hat dazu einige Programme angepasst. So wird der Förderhöchstbetrag pro Wohneinheit im KfW-Programm "Energieeffizient Bauen" ab April 2016 von 50.000 Euro auf 100.000 Euro angehoben.

Zusätzlich erweitert die KfW zum 1. April 2016 die bestehenden Förderstandards KfW-Effizienzhaus 55 und 40 – um einen weiterer Standard "KfW-Effizienzhaus 40 Plus“. Besonderes an der neuen Förderstufe ist, dass ein wesentlicher Teil des Energiebedarfs unmittelbar am Haus erzeugt und gespeichert wird.
Innerhalb des Programms "Energieeffizient Sanieren" können Hausbesitzer 2016 zusätzliche Tilgungszuschüsse erhalten, wenn sie beispielsweise

  • Ihre Heizung austauschen
  • Wärmeverteilung optimieren
  • Lüftungsanlage einbauen und gleichzeitig die Dämmung verbessern

Auch Maßnahmen und Umbauten, die ein Haus vor Einbruch schützen und barrierefreies Wohnen ermöglichen, sind förderfähig. Dafür sieht die KfW das Förderprogramm „Altersgerecht Umbauen“ vor. Neben Maßnahmen zur Reduzierung von Barrieren unterstützt das Programm auch Umbauten, die ein Haus vor Einbruch schützen.

Das barrierereduzierte Haus

Prüfung: Neue Wohnimmobilienkreditrichtlinie

Am 21. März 2016 tritt ein neues Gesetz zur Umsetzung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie in Kraft. Demnach sollen Kreditinstitute die Zahlungsfähigkeit ihrer Kunden noch sorgfältiger prüfen als bisher. Ziel der Kontrolle ist es, Kunden noch besser vor wirtschaftlichen Fehlentscheidungen zu bewahren. Auch für Vermittler von Baufinanzierungen gelten künftig strengere Regeln: Sie müssen sich registrieren lassen und einen Sachkundenachweis führen.

Bausparvertrag – der „Allrounder“ für zukünftige Bauherren

Mit einem Bausparvertrag lässt sich der Hausbau, Kauf oder die Modernisierung einer Immobilie finanzieren. Dazu werden zwei Verträge kombiniert: ein Sparplan und ein Immobiliendarlehen. Der Bausparvertrag wird oft als „Allround-Produkt“ angeboten, der sich sowohl für Sparer, potentielle Bauherren oder auch Unentschlossene eignet. Für die meisten lohnt er sich aber vor allem als eine Art Versicherung gegen potentiell steigende Bauzinsen.

Als erstes wird dabei die Bausparsumme festgelegt. Sie entspricht dem Betrag, den der Sparer in seine Immobilie investieren will. In der Regel spart der Kunde als erstes etwa 40 bis 50 Prozent der Summe an. Nach einer gewissen Zeit, beispielsweise nach zehn Jahren, ist der Vertrag dann „zuteilungsreif“. Das heißt konkret, dass der Sparer das Darlehen für die Baufinanzierung in Anspruch nehmen kann.

Bauzinsentwicklung

Vermögenswirksame Leistungen für den Bausparvertrag sichern

Viele Unternehmen unterstützen den Arbeitnehmer bei dessen Sparplänen und zahlen sogenannte Vermögenswirksame Leistungen. Diese Zusatzleistung dient zur Aufbesserung privater Rücklagen oder fließt direkt in einen Bausparvertrag, eine Lebensversicherung oder einen Aktienfond. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber über diese Prämie und suchen Sie sich einen Partner, wie BKM. Deine Bausparkasse, der Ihre vermögenswirksamen Leistungen sicher und gewinnbringend angelegt.

(Bildmaterial v.o.n.u.: © Deutsche Postbank AG, © KfW, © Bausparkasse Mainz AG) 18.01.2016 | HausXXL