Viele Bauherren, die sich im Vorfeld intensiv mit idealen Baustoffen und Bauteilen befassen, stoßen bei der Planung sicherlich auf den Begriff u-Wert und fragen sich im selben Moment: Was ist der u-Wert?

Der u-Wert gibt das Maß der Wärmedämmung beziehungsweise den Wert der Wärmedurchlässigkeit wieder. Mit dem Wärmedurchgangskoeffizienten werden die Werte der technischen Bauteile beurteilt. Er definiert also den Wärmestrom, welcher durch ein Bauteil fließt. Ein Bauteil ist diesem Fall entweder eine Wand, das Dach, der Fußboden, eine Decke oder ähnliches.

Der u-Wert wird auch Wärmedurchgangskoeffizient genannt. Früher wurde dieser Wärmedämmwert k-Wert genannt. Bis zur Einführung der Energiesparverordnung (EnEV) im Jahr 2002 war der k-Wert die offizielle Bezeichnung. Diese Bezeichnung wurde abgeschafft und der u-Wert war seitdem die offizielle Einheit. Das u bedeutet "unit of heat-transfer", Einheit der Wärmeübertragung.

Den u-Wert berechnen

Der u-Wert wird in der Einheit W / (m² K) angegeben, also Watt pro Quadratmeter und Kelvin (Grad Celsius). Es wird also berechnet, welche Wärmemenge (kWh) durch die Baufläche (100m²) in einer Stunde fließt. Je kleiner dieser Wert beim Hausbau ausfällt, umso besser ist das Eigenheim vor Wärmeverlust geschützt.

Zum Beispiel: Eine Dachdämmung sollte einen u-Wert von unter 0,22 W / (m² K) aufweisen, eine Kellerdecke von maximal 0,35 W / (m² K). Bei Außenwänden sollte der Wert 0,5 W / (m² K) nicht überschreiten.

u-Wert Tabelle für verschiedene Bauteile

Für viele Bauherren ist bei der Planung beim Haus bauen eine u-Wert Tabelle hilfreich. Darin kann man erkennen, bei welchem Bauteil der u-Wert zu hoch sein könnte. Ebenso gibt die u-Wert Tabelle Aufschluss darüber, wo im Notfall eventuell noch etwas mehr Dämmung verlegt werden müsste.

Die folgende Tabelle stellt die u-Werte für einige Bauteile des Hauses dar. In diesem Beispiel sind die Höchstwerte für Neubauten, Sanierungen und Umbauten laut Energiesparverordnung mit der durchschnittlichen Innentemperatur von mehr als 19 Grad Celsius angegeben:

Bauteilu-Wert in W / (m² K)
Außenwände 0,24
Außenwände mit Innendämmung 0,35
Fenster / Fenstertüren in Außenwänden 1,30
Haustüren 2,90
Dächer und Dachschrägen 0,24
Dachflächenfenster 1,40
Decken unter nicht ausgebautem Dachgeschoss 0,30
Flachdächer (Flachdachhaus) 0,20
Wände, Decken an unbeheizten Räumen oder im Erdreich 0,30
Fußbodenaufbauten auf der Warmseite 0,50
Decken nach unten an Außenluft 0,24

Der u-Wert kann vor allem durch die Dämmung gesenkt werden. Je höher die Dämmstoffdicke, desto niedriger fällt der u-Wert aus. Ähnliches gilt auch für die Mauerwerksdicke. Umso größer dieser Wert ist, umso kleiner wird der u-Wert.

Ein Beispiel: Bei einer Mauerwerksdichte von 17,5 Zentimetern und einer Dämmstoffdicke von 8 Zentimetern beträgt der u-Wert 0,42 W / (m² K). Wird jedoch Dämmung mit 20 Zentimetern Dicke verlegt, beträgt der u-Wert nur noch 0,19 W / (m² K).

U-Wert Tabelle
Jedes Baumaterial hat einen anderen Wärmedurchgangskoeffizienten, den u-Wert.

Die u-Wert Tabelle der Baustoffe und Baumaterialien

In diesem Beispiel wird von einer Mauerdicke von 30 Zentimetern ausgegangen. Die "von-bis Angaben" beziehen sich auf die Minimal- beziehungsweise Maximalwerte des Wärmedurchgangskoeffizienten.

Die u-Wert Tabelle der Baustoffe:

Baustoffu-Wert in W / (m² K)
Normalbeton 3,2
Vollklinker 1,85
Hochklinker 2,4
Vollziegel / Hochlochziegel 1,3 – 2,5
Leichthochlochziegel 0,85 – 1,20
Kalksand-Steine 1,3 – 2,5
Porenbeton, Planstein 0,29 – 0,63
Blähton (Blähtonhaus) 0,65 – 0,95
Naturbims 0,6 – 0,88
Fichte, Kiefer, Tanne (Schwedenhäuser) 0,4
Buche, Eiche (Holzhäuser) 0,6
Holzspandämmstein inkl. Styroporeinsatz 0,28

Die Wärmeleitfähigkeit als Grundlage des u-Wertes

Nicht nur der u-Wert sondern auch die Wärmeleitfähigkeit dieser Baustoffe ist entscheidend für den Wärmedurchgangskoeffizienten. Dieser wird in der Einheit W / mK angegeben. Der Wert gibt also an, wie viel Wärme pro Meter und Kelvin transportiert wird. Die Wärmeleitfähigkeit hilft bei der Berechnung des u-Wertes und wird mit dem griechischen Buchstaben Lambda (λ )angegeben.

Zur Vervollständigung noch ein Beispiel:

Ein Mauerwerk aus Kalksandstein, 30 Zentimeter dick, hat einen minimalen u-Wert von 1,3 W / (m² / K). Zusätzlicher Dämmstoff mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,04 W / mK, zehn Zentimeter dick, lässt den u-Wert auf 0,29 W / (m² / K) sinken.

Den u-Wert Rechner sinnvoll verwenden

Für Bauherren empfiehlt sich in jedem Fall die Nutzung eines sogenannten u-Wert Rechner. Durch das Eintragen weniger Daten kann man sich den u-Wert berechnen lassen und kann durch das Abändern der Daten den passenden u-Wert ermitteln. Gleichzeitig wird dem Nutzer auch angezeigt, welcher Wärmeverlust bei welchem Bauteil und welcher Materialkombination eintritt. So hat man die Möglichkeit seine Planung zu überdenken.

  1. Bauteil, für welches der u-Wert berechnet werden soll, festlegen
  2. Verschiedene Baumaterialien und deren Breite bestimmen
  3. U-Wert wird bei jeder Veränderung berechnet

Die Auswahl der Baumaterialien ist enorm groß und deckt nahezu alle denkbaren Baustoffe ab. Es gibt sogar die Option einen eigenen Baustoff anzulegen. Sobald die ersten Daten eingetragen sind, werden die unterschiedlichsten Werte berechnet. Am Seitenende lassen sich alle Veränderungen detailliert nachverfolgen und man sieht sehr deutlich, welche Veränderung, welche Auswirkungen, auf den u-Wert hat.

Gleichzeitig gibt der u-Wert Rechner eine Bewertung bezüglich u-Wert, Feuchteschutz und Hitzeschutz ab. Daran kann man gut erkennen, wie gut die Kombination aus Bauteil und Baumaterial zusammenpasst.

Ein Beispiel: Eine Wand auf dem Erdreich, bestehend aus neuem Mauerwerk vom Typ Poroton T8, 30 Zentimeter dick, wird durch 10 Zentimeter (Schaf-)Dämmwolle vom Typ klimalan plus ergänzt. Diese Kombination ergibt einen guten u-Wert von 0,152 W / (m² K).

u-Wert beim Hausbau mit einbeziehen und andere Faktoren beachten

Für gute Wärmeeigenschaften beim Haus bauen ist nicht nur der u-Wert entscheidend. Insgesamt gibt es fünf Kennwerte, welche eine gute Energiebilanz ausmachen.

  • Wärmeleitfähigkeit
  • Feuchtigkeitsverhalten
  • Wärmespeichervermögen
  • Rohdichte
  • Temperaturleitzahl

Jeder Baustoff hat für jeden Kennwert also einen speziellen Wert. Nur die Kombination aller Werte entscheidet über eine positive oder negative Energiebilanz. Eine gute Wärmeleitfähigkeit ist beispielsweise nutzlos wenn das Material keine Wärme speichern kann. Zum Beispiel ist auch die Wärmeleitfähigkeit vom Feuchtigkeitsverhalten des Baustoffes abhängig.

Sobald alle Faktoren harmonieren, erreicht der Bauherr beim Haus bauen optimale Werte im Bereich der Wärmedämmung und kann somit effektiv Heizkosten sparen.

(Bildmaterial v.o.n.u.: © Bau mein Haus (Bauhaus 152), © OSTRAUER Baugesellschaft (Kundenhaus Familie Albers)) 27.06.2014 | HausXXL
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